Kleinbauten in Zürich. Kleinbauten bilden einen wichtigen Bestandteil der Organisation des öffentliche Raumes und des Service public. Zürich verfügt über eine beachtliche Kultur der Kleinbauten, angefangen bei den wertvollen Bauten von Herther, bis zur Tramhaltestelle am Bellevue, die nach wie vor einen architektonischen Höhepunkt darstellt. Die städtebauliche Wichtigkeit fand in vielen kleinen Wettbewerben in jüngster Zeit Ausdruck. Bei den zu planenden Kleinbauten handelt es sich zwar nicht um Skulpturen, doch ist eine gewisse Verwandtschaft zur Kunst im öffentlichen Raum nicht von der Hand zu weisen. Die kleinen Volumen bevölkern und organisieren den Stadtraum. Das ortsspezifische Kunstwerk versprach aus der oft beklagten Beliebigkeit der urbanen Arrangements und der abstrakten Unverbindlichkeit des Stadtschmucks herauszuführen in eine Re-Integration von Skulptur und Umgebung, Kunst und Alltag. Das Ziel ist einer beliebig wirkenden Stadtmöblierung entgegenzuwirken und ein Instrumentarium zu entwickeln, das das situative Eingehen auf eine spezifische Situation ermöglicht, obwohl es sich um mehr oder weniger standardisierte Bauten handeln muss. Die Wiedererkennbarkeit der jeweiligen Nutzung, aber auch die Unterschiedlichkeit soll in einem System aufgeschlüsselt werden, das ein einprägsames ‘Corporate Design’ für die Stadt Zürich ergibt, und gleichzeitig die Flexibilität und Dehnbarkeit beinhaltet um den Ortsbezug zu ermöglichen. Neben dem Dialog mit der Umgebung scheint uns die Angemessenheit des Auftritts wichtig, der selbstbewusst, aber nicht aufdringlich sein soll. Dabei können und dürfen für eine WC-Anlage und ein exponiertes Bootshaus am See nicht dieselben Massstäbe gelten.

Wettbewerb: AFGH in Zusammenarbeit mit Thomas Horváth